Alfa Romeo GTV6 - rechte Seite - 2010 in Köln Alfa Romeo GTV6 - linke Seite - 2010 in Köln Alfa Romeo GTV6 - von vorne - Dom im Hintergrund - 2010 in Köln

Salute Tifosi!

Mein Name ist GTV6, Alfa Romeo GTV6. Das GTV steht für Grand Tourisme Veloce, aber wer kann sich so einen Namen schon merken? Nennt mich daher einfach GTV6.

Ich bin ein italienischer Sportler mit Ecken und Kanten. In meiner Brust schlagen 6 Zylinder und entwickeln die Kraft von 160 Pferden. Ich gehöre zur Gattung der Transen. Nein, nicht was Du jetzt denkst...es geht um das Antriebskonzept. Wie bei den meisten Autos sitzt mein Motor vorne. Aber das Getriebe, das Differential, und die Kupplung sitzen hinten. Dies ist die sogenannte Transaxle-Bauweise - daher "Transe". Diese Bauweise bringt mir eine optimale Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse. Für uns Sportler ist eine ausgewogene Gewichtsverteilung ja so wichtig. Ja, ich bin einer der letzten Autos alter Schule. ABS, ESP, Servolenkung, Klimaanlage - wer braucht sowas? Ich nicht.

Gebaut wurde ich am 28.03.1984 in Mailand. Nach einer weiten Reise kam ich dann wenige Wochen später in Deutschland an, wo mich mein Vorbesitzer dann bei einem Alfa Romeo Händler abgeholt hat. Er war der Meinung ich könnte noch ein bisschen sportlicher sein und hat mich direkt nach dem Kauf zur Firma Delta Autotechnik nach Düren gebracht. Dort hat man mich dann erst mal operiert. Ich erhielt breitere Kotflügel. Meine Stoßdämpfer wurden durch gelbe Koni-Stoßdämpfer ersetzt und ich wurde 30mm abgesenkt. Man spendierte mir ein paar schicke Rial-Felgen und baute mir einen König-Rennsitz mit einem Hosenträgergut von Schroth ein. Ich fand´s prima, denn wir Sportler protzen ja gerne mit unserem Aussehen.

Ihr merkt sicher schon, dass ich kein Auto für den Alltag bin. So kam es, dass ich nur gelegentlich mal über die Piste gejagt wurde. Ich konnte ansonsten in einer gut geheizten Garage die Füße hochlegen. Dolce Vita. Hey, wir Sportler müssen uns schließlich für den Wettkampf schonen. Daher bin ich trotz meines Alters noch so gut in Schuss. Gerade mal 50.000km habe ich in den vergangenen 25 Jahren zurücklegen müssen. Aber wenn ich dann mal bewegt wurde, dann artgerecht. Ich kenne jede Kurve der Eifel.

Als mir mein Vorbesitzer untreu wurde, war ich schon mächtig geknickt. Naja, im Dezember 2007 wurde ich dann erlöst und ich bekam einen neuen Besitzer. Bei dem habe ich es auch sehr gut. Immer frisches Motoröl, das gute 98-Oktan-Benzin und ein warmes Plätzchen in einer Tiefgarage. Bei schönem Wetter geht es dann raus auf die Piste. So lässt es sich leben. Auch die nächsten 25 Jahre werden ich sicher wieder Dolce Vita genießen können.

Ciao, ciao!